15.12.2020 – Paul McCartneys Liverpool Oratorio
Ein überwältigender Erfolg: Paul McCartneys Liverpool Oratorio
Schon 2001 war der Solitude-Chor ein Garant für außergewöhnliche Werke…
Eigentlich erstaunlich, dass das Liverpool Oratorio von Paul McCartney noch niemand kannte, denn es ist nicht einfach nur ein Werk eines Ex-Beatles, sondern es kann sich wirklich sehen und hören lassen.
Um die Entstehung ranken sich einige „Legenden“, die Paul McCartney nicht dementiert oder oftmals sogar bestätigt: so soll er nach eigenem Bekunden keine Noten aufschreiben können, so dass er alles dem „Ko-Komponisten“ Carl Davis vorgespielt und vorgesungen haben, und dieser hat das Werk dann auskomponiert und instrumentiert.
Es hat wohl auch stark autobiografische Züge und erzählt ein Leben in Liverpool von der Geburt während des Krieges bis zur Geburt des eigenen Kindes.
Mit von der Partie war schon damals das Sinfonieorchester der Universität Hohenheim, dazu der Belcanto Knabenchor (damals unter der Leitung von Klaus Breuninger) und vier fantastischen Solisten.
Was wir etwas unterschätzt hatten, war die Popularität von Paul McCartney: schon beim ersten Konzert in der Steckfeldkirche mussten wir den Eingang wegen drohender Überfüllung schließen und die Konzertbesucher bitten, doch am nächsten Tag in die viel größere Domkirche St. Eberhard zu kommen.
Doch auch dort wurden wir vom Publikum förmlich überrannt. Wir konnten das Konzert erst ein halbe Stunde später starten, da wir den Publikumsansturm bewältigen mussten. Bis in die letzten Winkel des riesigen Kirchenraums wurden Stühle gestellt und doch gab es für viele Konzertbesucher keinen Sitzplatz mehr. Einen solchen Run auf unsere Konzerte hatten wir bis dahin noch nie erlebt…
Die Bilder sind noch aus der „vor-Digital-Zeit“, d.h. es waren Papierbilder, die eingescannt wurden. Ich bitte, die etwas schlechtere Qualität zu entschuldigen.
Das schrieb die Kritik:
Der Solitude-Chor, der Knabenchor Belcanto und das Sinfonieorchester der Universität Hohenheim mit einem großen Oratorium des Ex-Beatles.
Paul McCartneys „Liverpool Oratorio“
Eine überwältigende Resonanz (zweimal übervoll besetzt die Ev. Kirche in Stgt.-Steckfeld und die Domkirche St. Eberhard) erlebte die Aufführung des Solitude-Chor Stuttgart, dem Belcanto Knabenchor und Sinfonieorchester der Universität Hohenheim unter Leitung von Klaus Breuninger.
Paul McCartneys hat ein feines Gespür für eingängige Melodien von sparsam instrumentierten, bisweilen nur von der Harfe begleiteten Arien bis hin zu großen bombastischen Chor- und Orchesterpassagen. Trotz gelegentlicher Längen ist es das rund zweistündige Oratorium mit autobiografischen Texten von Paul McCartney ein sehr gelungenes Stück. Von barocken Elementen bis spätromantischen Klängen, von filmmusikähnlichen Stellen bis zu regelrechten Schlagern ist alles zu finden.
Den Chören (Solitude-Chor Stuttgart und belcanto Knabenchor) sowie dem Orchester gelangen unter der Leitung ihres Dirigenten Klaus Breuninger eine packende Interpretation dieses selten zu hörenden Oratoriums. Die Solisten Tina Scherer (Sopran), Roswitha Grabmeier-Müller (Mezzosopran), Tom Cooley (Tenor) und Kay Stiefermann (Bass) sangen die sehr anspruchsvollen Partien mit großem schauspielerischen Talent, und zogen die Zuhören völlig in ihren Bann.
Das Publikum dankte es dem ganzen Ensemble mit minutenlangen „Standing-Ovations“, bis das Ensemble noch einmal ein spanisch gefärbtes und besonders eingängiges Thema aus dem zweiten Satz (Schule) als Zugabe spielte.