Vom Taktstock zum Mikrofon
Klaus Breuninger ist von Beruf Dirigent. Er leitet mehrere Chöre und Orchester und
ist normalerweise jeden Abend in einer Probe und fast jede Woche mit einem seiner Ensembles bei einem Konzert auf der Bühne.
Doch Corona hat sein Berufsbild grundlegend geändert! Auf unbestimmte Zeit wurden alle Konzerte abgesagt und der Großteil seiner Arbeit findet derzeit nicht mehr in Form von Proben vor dem Ensemble statt, sondern alleine zuhause vor dem Computer.
Mit fast allen Ensembles hält er über Videokonferenzen Kontakt. Dort bespricht man gemeinsam, wie es weitergehen soll, wann die Konzerte stattfinden sollen und vieles mehr. Aber die meiste Zeit braucht er, um die „Online-Proben“ vorzubereiten. Alle Dinge, die er in einer Probe sagen würde, erzählt er nun seinem Aufnahmegerät, singt alle Partien ein, ergänzt den Klavierpart, schneidet die gesprochenen, gesungen und gespielten Dateien zusammen, so dass sie die Sängerinnen und Sänger auf ihren Computer oder ihr Tablet herunterladen und zuhause in ihren heimischen vier Wänden dann üben können.
In den meisten Ensembles läuft so der Probenbetrieb weiter. Die Sängerinnen und Sänger sind froh und dankbar, dass sie auch weiterhin an den Stücken arbeiten können. Und so verbringt Klaus Breuninger täglich viele Stunden vor dem Mikrofon anstatt am Klavier oder Dirigentenpult.
Aber eigentlich ist er „damals“ Dirigent geworden, weil ihm die musikalische Arbeit mit den Menschen so viel Spaß macht. Und so so hofft er, wie sicher alle seine Ensemblemitglieder, dass es bald wieder „normale“ Proben geben wird.